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Es sieht so aus, als würde die Welt brennen. Ein Blick in die Nachrichten vermittelt schnell den Eindruck, wir lebten in einer zerrütteten Gesellschaft, die zwar stets vernetzt ist, sich aber auf gar nichts mehr einigen kann. Wir sind daueronline, dauererregt, zugleich aber auch vereinsamt und politisch polarisiert. Wie lässt es sich da für soziale Gerechtigkeit kämpfen?

Bei der Suche nach Ursachen werden häufig digitale Technologien genannt. Schuld seien Social-Media-Algorithmen, die radikalisieren, provozieren, süchtig machen oder generative KI-Tools, die Deepfakes im Minutentakt ausspucken und Vorurteile multiplizieren.

Inmitten eines Superwahljahres, gezeichnet von sozialen Spannungen, globalen Konflikten und dem Wiedererstarken rechts-autoritärer Kräfte, setzt unsere Redaktion deshalb den Fokus „Zusammenhalt in der vernetzten Gesellschaft“. Wir wollen uns mit der Frage auseinandersetzen, was das Internet mit dem aktuellen Chaos in der Welt zu tun hat. Was bedeutet es für politische Teilhabe, ziviles Engagement und demokratische Institutionen, dass sich so viele Interaktionen – auch die Politik – ins Digitale verlagert haben? Wie befeuern digitale Technologien Hate Speech, Wahlmanipulation oder Kulturkämpfe? Und wann befördern sie konstruktive Debatten, Beteiligung und Solidarität, die offline bisher nicht möglich waren? Und letztlich: Sind wir wirklich so polarisiert, wie es scheint, oder trügt das digitale Bild?

Am Weizenbaum-Institut forschen Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen zu diesen Fragen. Unser Kommunikationsteam hat in Interviews, Workshop-Berichten, Dossiers und Diskussionsbeiträgen Einblicke in ihre Forschung zusammengetragen, um in der Gemengelage zwischen Desinformation, Filterblasen, Triggerpunkten und digitaler Teilhabe Orientierung zu gewinnen. Wir freuen uns, wenn Sie sich mit uns auf den Weg machen.