Digitalisierung und vernetzte Sicherheit
Die Forschungsgruppe untersucht vernetzte Sicherheit als essenziellen Bestandteil der (digitalen) Daseinsvorsorge, um kaskadierende Vorfälle frühzeitig zu erkennen, Menschen angemessen und vertrauenswürdig informiert zu halten und Handlungsoptionen aufzuzeigen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Analyse von Unsicherheiten und den Umgang mit Nichtwissen bei der Nutzung digitaler Technologien im Kontext von Warnungen gelegt.
Im Fokus der Forschungsgruppe stehen sicherheitskritische soziotechnische Systeme. Betrachtet werden u.a. digitale ausfallkritische Infrastrukturen, technologische Lösungen als auch Nutzer:innen wie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), aber auch die Bevölkerung.
Die verschiedenen aktuellen Transformationsprozesse (u.a. Anpassung an den Klimawandel, Digitalisierung der Bevölkerung, BOS und Wirtschaft) verändern den Umgang mit zukünftigen Risiken. Sicherheit wird hierbei immer mehr als eine kontinuierlich vorhandene gesellschaftliche Herausforderung betrachtet. Bei dem Paradigmenwechsel vom klassischen Gefahrenmanagement hin zu einem kontinuierlichen Risikomanagement wird insbesondere die Digitalisierung eine zentrale Rolle spielen. Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen und Soziale Medien verändern bereits jetzt die Möglichkeiten für Datenanalyse, Governance und Wissensmanagement. Auch bei den verschiedenen Praktiken und Werkzeugen, um Lagebilder von akuten Gefahrenereignissen zu zeichnen, oder um Auskunft über erwartbare Zukünfte zu geben und daraus Schlussfolgerungen für die Vorbereitung auf potenzielle Ereignisse abzuleiten, werden digitale und vernetzte Technologien an Bedeutung gewinnen.
Konkret leiten sich dadurch folgende Fragestellungen ab, die in der Forschungsgruppe bearbeitet werden:
- Welche Techniken und Prozesse sind nötig, um kaskadierende Vorfälle in kritischen Infrastrukturen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren?
- Welche digitalen Funktionen und Plattformen werden für den Einsatz ziviler Sicherheitskräfte benötigt?
- Wie können Interaktion und Kommunikation mit der Bevölkerung im Fall eines krisenhaften oder katastrophalen Ereignisses und dem möglichen Ausfall kritischer Infrastrukturen gelingen?
Die beabsichtigte Forschung beruht im Wesentlichen auf empirischen Studien, insbesondere Befragungen, (Experten-)Interviews und Experimenten mit Nutzer:innen.
Mitglieder der Forschungsgruppe
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Prof. Dr. Lars Gerhold
Principal Investigator
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Dr. Thomas Kox
Forschungsgruppenleiter
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Jana Pinheiro Goncalves
Forschungsgruppenkoordinatorin
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Till Büser
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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Yannick Fernholz
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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Dr. Anna Heidenreich
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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Alina Kang
Studentische Mitarbeiterin
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Sebastian Rohwedder
Studentischer Mitarbeiter
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Ferdinand Ziegler
Studentische Hilfskraft