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Interdisziplinarität

Interdisziplinarität ist ein Eckpfeiler der wissenschaftlichen Arbeit am Weizenbaum-Institut. Mit 16 Forschungsgruppen, die um vier übergreifende Themen organisiert sind, zielt das Institut darauf ab, verschiedene Perspektiven zu integrieren, um qualitativ hochwertige Erkenntnisse und ausgewogene Beratung zu liefern.

Das Weizenbaum-Institut versteht Interdisziplinarität wie folgt:

"Interdisziplinäre Forschung (IDR) ist eine Form der Forschung durch Teams oder Einzelpersonen, die Informationen, Daten, Techniken, Werkzeuge, Perspektiven, Konzepte und/oder Theorien aus zwei oder mehr Disziplinen oder spezialisierten Wissensgebieten integriert, um das grundlegende Verständnis zu verbessern oder Probleme zu lösen, deren Lösungen den Rahmen einer einzelnen Disziplin oder eines einzelnen Forschungsgebiets sprengen."

(Nationale Akademie 2005, eigene Übersetzung)

Am Weizenbaum-Institut sind wir uns bewusst, dass interdisziplinäre Forschung je nach den konkreten Forschungsinitiativen und -kooperationen verschiedene Formen annehmen kann. Da sich das Institut der Forschung zur Digitalisierung widmet, konzentriert es sich auf Impulse, die hauptsächlich aus drei großen Forschungsbereichen kommen: Sozialwissenschaften, Informatik, Recht/Rechtswissenschaft/Ethik.

Wie fördert das Weizenbaum-Institut die Interdisziplinarität?

Am Weizenbaum-Institut wird Interdisziplinarität aktiv gefördert und ist in die organisationelle Struktur des Instituts eingebaut: In den vier Forschungsschwerpunkten werden die Themenbereiche durch Forschungsgruppen erforscht, die grundsätzlich interdisziplinär ausgesetzt sind. Das Institut beherbergt außerdem eine zusätzliche Forschungseinheit, das Weizenbaum Digital Science Center (WDSC), das neben der eigenen Forschung auch über disziplinäre und interdisziplinäre Methodenkompetenzen verfügt, die dem Institut durch Praxis und Training zur Verfügung stehen.

Für die Entwicklung der Interdisziplinarität sind Räume für formellen und informellen Austausch unerlässlich: Mit Vernetzungsveranstaltungen wie Forschungsseminaren, Lunch- und Coffee Lectures, Fellow-Talks sowie mit Pilotprojekten, die Forscher aller Gruppen zusammenbringen, fördert das Institut die interne Kommunikation, den Dialog und damit die Forschung. Auch das Fellow-Programm des Weizenbaum-Instituts trägt zur interdisziplinären Kultur des Instituts bei, indem es neue, externe Impulse und Forschungsinteressen in das Institut bringt.

Das Weizenbaum Journal of the Digital Society schließlich, die interdisziplinäre Open-Access-Zeitschrift des Instituts, publiziert Forschungsarbeiten zu Fragen der Digitalisierung. Die Rubrik „Voices“ widmet sich den aktuellen Debatten in diesem Bereich und zielt darauf ab, spezifische wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskussionen voranzubringen.

Interdisziplinäre Forschung erforschen

Das Weizenbaum-Institut ist eine selbstlernende Organisation. Interdisziplinarität ist ein Arbeitsprinzip, aber auch selbst ein Gegenstand der Forschung. Wir wollen aus unserer eigenen interdisziplinären Forschung lernen und deren theoretische und praktische Erkenntnisse weitergeben.

Am Weizenbaum-Institut laufen zum Beispiel folgende Projekte:

  • Kartographie der interdisziplinären Digitalisierungsforschung

    Das Weizenbaum-Institut forscht nicht nur zur Digitalisierung von Gesellschaft, sondern erforscht auch die Digitalisierungsforschung selbst. Diese umfassende und sorgfältig kuratierte Landkarte bietet Orientierung über die interdisziplinäre Digitalisierungsforschung in Deutschland.

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  • Was macht interdisziplinäre Teams erfolgreich?

    Interdisziplinäre Forschung (IDR) gilt in Themengebieten wie der digitalen Transformation als Schlüssel zur Lösung komplexer gesellschaftlicher Probleme. Es fehlt eine systematische Evaluation der Qualität erfolgreicher IDR-Teams, um Lernprozesse zu fördern und interdisziplinäre Karrierewege als bisher zu fördern. Basierend auf drei Workshops mit 25 Forschenden der Digitalisierungsforschung sowie einer intensiven Auseinandersetzung mit bestehender Literatur, schlagen wir einen Fragebogen zur Selbstevaluation interdisziplinärer Teams vor.

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Ausgewählte externe Ressourcen für IDR und TDR

  • idc.wzb.eu - Online-Kurs zu interdisziplinären Kompetenzen, erstellt vom WZB.
  • shape-ID toolkit - wurde von einem Konsortium von Wissenschaftlern erstellt, die an einem EU-Horizon-Projekt zu IDR arbeiten, nämlich Shape-ID. Das Projekt zielt darauf ab, den Status Quo von IDR und ID-Lehre darzustellen, aber auch Werkzeuge für die Entwicklung und Förderung von ID insbesondere in den Sozial- und Geisteswissenschaften bereitzustellen.   
  • Gesellschaft für Transdisziplinäre und Partizipative Forschung - die kürzlich gegründete Initiative geht auf das Projekt tdAcademy der TU Berlin zurück. Der Verein bringt Institutionen aus der DACH-Region zusammen, um die Vernetzung und Kommunikation zwischen TDR- und IDR-Forschern und -Institutionen zu verbessern.
  • ITD Alliance - eine internationale Initiative, die Wissenschaftler, Institutionen und Verbände weltweit zusammenbringt, um IDR und TDR zu fördern und ihr Potenzial zu entwickeln.
  • TD-Net und TD-net toolkit - eine Schweizer Initiative, die sich hauptsächlich mit den Besonderheiten der transdisziplinären Forschung befasst. TD-net ist ein zentraler Akteur in Europa und eine Drehscheibe für Methoden und deren Vermittlung in der TDR. Das Toolkit bietet eine breite Palette von Methoden und sammelt Fallstudien und Literatur.