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WE and AI – Leben in einer datafizierten Welt: Erfahrungen & Einstellungen junger Europäer:innen

Das Weizenbaum-Institut und das Goethe-Institut haben in einer gemeinsamen Studie untersucht, welche Einstellungen Jugendliche in Europa gegenüber dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) haben.

Wie nehmen junge Menschen in Europa eine zunehmend von Daten bestimmte Welt wahr? Anfang 2021 wurden 3.000 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen und Schweden nach ihrer Einstellung gegenüber dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) befragt.

Die Ergebnisse zeigen, dass viele junge Europäer:innen kein umfassendes Wissen darüber haben, wie KI-Anwendungen Daten im Netz sammeln, auswerten und verarbeiten. Zudem macht die Studie deutlich, dass sich die jungen Europäer:innen zwar bewusst sind, dass es einen Wandel durch die Technolgie geben wird, aber noch uneins darüber sind, wie sie diese Entwicklungen bewerten sollen.

Vor allem zeigen die Ergebnisse, dass es den jungen Menschen an Wissen über die fortschreitende Datafizierung des Alltags fehlt – die wichtigste Voraussetzung für die Anwendung von KI-Systemen. Ohne ausreichendes Wissen ist die Fähigkeit junger Menschen beeinträchtigt, die Folgen sozio-technologischer Veränderungen kritisch beurteilen zu können.

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse ein Vertrauensdefizit in die Institutionen europäischer Länder, da nur eine Minderheit der Befragten glaubt, dass die Institutionen, die sie eigentlich repräsentieren sollen, sich bemühen, KI im besten Interesse von Menschen wie ihnen einzusetzen.

Allgemein konnte festgestellt werden, dass Europas Jugend viele ähnliche Einstellungen zu KI hat und dass länderspezifische Abweichungen weniger häufig auftraten als ursprünglich angenommen. Jedoch offenbarten sich auch Bruchlinien, etwa im Bereich der Bildung.
 
Der Bericht schließt mit Empfehlungen für Pädagog:innen und politische Entscheidungsträger:innen.

Hintergrund der Studie

Diese Studie ist Teil des Projekts "Generation A=Algorithmus", das von Dr. Jeannette Neustadt vom Goethe-Institut geleitet wird. Die Studie wurde von Emilija Gagrčin, Nadja Schaetz und Niklas Rakowski geleitet und durch Prof. Dr. Martin Emmer betreut.

Behandelte Themenfelder

  • Wie junge Europäer:innen KI wahrnehmen
  • Bildung und KI
  • Arbeit und KI
  • Datafizierung
  • Plattformen und Algorithmen
  • Data Governance und demokratische Bürgerschaft

Weitere Details

Team

Die Autor:innen der Studie sind: Emilija Gagrčin, Nadja Schaetz, Niklas Rakowski, Roland Toth, Dr. André Renz, Dr. Gergana Vladova und Prof. Dr. Martin Emmer. Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Emilija Gagrčin.