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Generative KI in der Arbeitswelt (GENKIA)

Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten generativer KI-Anwendungen machen sie für die Arbeitswelt hoch interessant. Was sich daraus für Beschäftigte, Geschäftsbereiche und Arbeitsqualität ergibt, wird in diesem Forschungsprojekt untersucht.

Hintergrund

Spätestens mit der Veröffentlichung von ChatGPT wurden die Potenziale generativer Künstlicher Intelligenz (KI) für die breite Öffentlichkeit greifbar. KI-basierte Chatbots, wie zum Beispiel GPT-4 von Open AI, können auf vielfältige Weise genutzt werden: Sie suchen, analysieren und fassen Informationen zusammen. Außerdem generieren und überarbeiten sie für uns Ideen, Texte oder Codes. Die hohe technologische Reife dieser KI-Anwendungen und ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten machen sie für die Arbeitswelt äußerst bedeutsam. In wissensintensiven Berufsfeldern verspricht generative KI durch Effizienzgewinne mehr Zeit für kreative Tätigkeiten. In negativer Konsequenz kann es durch ihren Einsatz aber auch zu einer Abwertung menschlicher Fertigkeiten bis hin zu deren Ersatz kommen. Offen bleiben bisher Fragen zu möglichen neuen Fertigkeiten, die Beschäftigte im Umgang mit generativer KI brauchen.

Aus diesem Grund untersuchen wir im Forschungsprojekt Generative Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt (GENKIA) die Bedeutung von generativer KI für Individuen, Organisationen und Berufsfelder. Das Ziel ist, die Erfahrungen von Beschäftigten mit generativer KI zu erfassen und mögliche Auswirkungen auf Beschäftigung und Arbeitsqualität zu analysieren. Außerdem erforschen wir, unter welchen Bedingungen Arbeitsprozesse durch den Einsatz von generativer KI unterstützt werden können. 

Forschungsvorhaben

Generative KI wird besonders die Wissensarbeit stark beeinflussen. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich daher mit fünf Tätigkeitsfeldern, die gesellschaftlich relevant sind und in denen generative KI-Systeme bereits angewendet werden:

  • Marketing
  • Human Resource Management
  • Programmierung
  • Journalismus
  • Öffentliche Verwaltung

Ziele

  • Sammlung detaillierter Erkenntnisse über die Nutzungserfahrungen von Arbeitnehmer:innen mit generativer KI
  • Analyse der Auswirkungen von generativer KI auf die Beschäftigung und die Arbeitsqualität
  • Entwicklung von Handlungsempfehlungen für eine gute Arbeitspraxis mit generativer KI

Untersuchungsebenen

  • Die individuelle Ebene der Beschäftigten
  • Die organisatorische Ebene der Unternehmen
  • Die Ebene der Berufsfelder mit kollektiven Interessen und Regulierungen

Methoden

  • Literatur- und Dokumentenanalyse / Qualitative Interviews mit Stakeholder:innen
    Identifizierung feldspezifischer Anwendungsfälle von generativer KI und den damit verbundenen Zielen, Herausforderungen und Auswirkungen.
  • Vertiefende Fallstudien in deutschen Unternehmen
    Untersuchung des Einsatzes von generativer KI in Organisationen. Dabei werden Herausforderungen und Auswirkungen auf die Koordination, Qualität und Erfahrung der Arbeit betrachtet. Zudem werden Faktoren erfasst, die den Beitrag von generativer KI zu guter Arbeit fördern oder hemmen.
  • Analyse von Onlineforen
    Analyse von Konversationen in Onlineforen im Rahmen einer Netnographie, um Diskursstränge in den jeweiligen Berufsfeldern zu identifizieren. Dies gibt Aufschluss über die Rezeption der Technik unter Anwender:innen, auch im internationalen Kontext.
  • Experimentelle Untersuchung in der öffentlichen Verwaltung
    Durchführung eines Experiments in Behörden der Kommunalverwaltung, um zu ermitteln, wie sich die Nutzung von GKI auf die Produktivität von Verwaltungsmitarbeiter:innen und die Qualität von Arbeitsergebnissen auswirken kann.
  • Forschungssynthesen zu den Auswirkungen von generativer KI
    Analyse des aktuellen Forschungsstandes. Im Rahmen von mehreren Forschungssynthesen erarbeiten wir einen systematischen Literaturüberblick zu den Auswirkungen von GKI auf die Arbeitswelt.

Transfer

Die Ergebnisse des Projekts vermitteln wir auf zielgruppengerechten Wegen gegenüber Wissenschaft, Politik, Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und der allgemeinen Öffentlichkeit. Neben wissenschaftlichen Formaten umfassen diese Blogartikel, Policy-Dialoge und öffentliche Veranstaltungen. Das Augenmerk liegt hierbei auf dem zeitnahen Transfer erster Projektergebnisse in enger Abstimmung mit der Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft des BMAS in die politischen Diskurse zur Gestaltung und Regulierung von generativer KI.

Laufzeit: 01. April 2024  - 30. September 2026

Förderung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

Kooperationspartner: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB Berlin), Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)