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Generative KI in der Wissenschaft (KIWi): Wie verändert sich die wissenschaftliche Praxis?

Das Forschungsprojekt untersucht den Einfluss von generativen KI-Tools (genKI) auf die wissenschaftliche Praxis und Wissensproduktion.

Hintergrund

Die Diskussion um den Einfluss von generativen KI-Systemen, wie beispielsweise ChatGTP, auf das Wissenschaftssystem sowie auf die Forschungspraktiken von Wissenschaftler:innen, begleiten die Technologie seit ihrer Öffnung für ein breites Nutzer:innenfeld im Jahr 2022. Mittlerweile haben sich zahlreiche genKI-Tools etabliert, die auf eine Unterstützung des Forschungsprozesses abzielen. Die Erwartungen an diese neue Technologie reichen von einer Erleichterung des Arbeitsalltags von Wissenschaftler:innen bis hin zu der Entwicklung neuer Forschungsfragen. Umfragen zeigen, dass diese Tools in immer mehr wissenschaftlichen Disziplinen zum Einsatz kommen.

Dennoch existieren bisher keine qualitativen Untersuchung dazu, wie genKI-Tools in den Forschungsprozess und die Praktiken der Wissensproduktion von Wissenschaftler:innen integriert werden und welche Bedarfe, Möglichkeiten, aber auch Konsequenzen für die wissenschaftliche Erkenntnisproduktion hieraus entstehen.

Methoden und Ziel

Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt die Auswirkungen generativer KI-Tools (genKI) auf die wissenschaftliche Praxis. Es zielt darauf ab, auf der Handlungsebene der Wissenschaftler:innen und der Organisationen des Wissenschaftssystems danach zu fragen, wie genKI in die wissenschaftliche Praxis unterschiedlicher Disziplinen integriert wird und welche Bedarfe, Möglichkeiten, aber auch Konsequenzen für die wissenschaftliche Erkenntnisproduktion hieraus entstehen.

Das Forschungsprojekt fokussiert sich daher erstens auf die Veränderungen in der praktischen Durchführung des Forschungsprozesses, insbesondere auf die dafür notwendigen Fähigkeiten, das Verständnis von Kreativität und den Umgang mit Authentizität. Zweitens fragt es danach, wie der Einsatz von genKI-Tools in den Wissenschaftsorganisationen, bei Drittmittelgebern und Publikationsorganen sowie durch die Hersteller von genKI-Tools ermöglicht, aber auch reguliert wird.

Durch eine quantitative Befragung, Fokusgruppen und darauf aufbauenden qualitativen Interviews in Form von Prozessnarrationen soll empirisch fundiert werden, wie sich jenseits von Diskursen der Nutzungserwartung die tatsächliche Nutzung in der wissenschaftlichen Praxis darstellt und welche Möglichkeiten, aber auch welche organisationalen und regulativen Bedarfe hieraus entstehen.

Das Projekt berücksichtigt dabei theoretische Perspektiven aus der Technikforschung, den Information Systems Studies sowie der Digitalisierungs- und Organisationsforschung, indem es einen Fokus auf die Wechselwirkung zwischen sozialen Praktiken und Technologie legt.

Hierdurch bietet das Projekt einen Blick auf die Veränderungen im Produktionsprozess wissenschaftlichen Wissens in unterschiedlichen epistemischen Wissenskulturen.

Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Förderlinie „Wissenschafts- und Hochschulforschung“

Laufzeit: 2025-2027