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Das Weizenbaum-Institut startet mit einem aktualisierten Forschungsprogramm in die Etablierungsphase

Am 15. September 2022 beginnt für das Weizenbaum-Institut eine neue Förderphase, die in den kommenden drei Jahren zur Institutionalisierung des Instituts in der bundesweiten Forschungslandschaft führen soll. Dafür wurde das Forschungsprogramm des Verbundprojektes neu aufgestellt, um den interdisziplinären Charakter der Digitalisierungsforschung zu stärken.

„Wir sehen uns darin bestätigt, dass die interdisziplinäre und werteorientierte Forschung bei uns am Weizenbaum-Institut einen wichtigen Beitrag nicht nur zur wissenschaftlichen, sondern auch zur gesellschaftlichen Debatte über Digitalisierung und Vernetzung leistet“, so Prof. Dr. Christoph Neuberger, geschäftsführender Direktor des Weizenbaum-Instituts. „Unsere Forschung soll dazu beitragen, dass Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft besser verstehen, welche Lösungsbeiträge digitale Technologien, Netzwerke und Plattformen liefern können - aber auch welche neuen Gefahren und Verwundbarkeiten sie schaffen.“

Interdisziplinäre und wertebasierte Digitalisierungsforschung

Um die relevanten Herausforderungen und Chancen des digitalen Wandels für Individuen und Gesellschaften interdisziplinär und grundlagenorientiert zu analysieren, wird die Forschung fortan in vier Forschungsbereichen organisiert:

  1. Im Schwerpunkt „Digitale Technologien in der Gesellschaft“ geht es um das Spannungsfeld zwischen Teilhabe und neuen Ungleichheiten. Untersucht werden hier Themen wie „Wohlbefinden in der digitalen Welt“, „Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Teilhabe“, „Diversity and New Commons“ und „Daten, algorithmische Systeme und Ethik“.
  2. Der Schwerpunkt „Digitale Märkte und Öffentlichkeiten auf Plattformen“ hingegen wird „Dynamiken digitaler Nachrichtenvermittlung“, „Digitale Ökonomie, Internet-Ökosystem und Internet-Policy“, „Algorithmische Entscheidungsverfahren auf digitalen Plattformen“ und „Dynamiken der digitalen Mobilisierung“ zwischen Gemeinwohl und wirtschaftlichen Imperativen erforschen.
  3. Im Forschungsschwerpunkt „Organisation von Wissen“ werden Aspekte wie „Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz“, die „Reorganisation von Wissenspraktiken“, die „Digitalisierung und Öffnung der Wissenschaft“ und „Bildung in der digitalen Welt“ im Hinblick auf Exklusivität und Offenheit analysiert.
  4. Im Schwerpunkt „Digitale Infrastrukturen in der Demokratie“ werden die Spannungsfelder zwischen Sicherheit und Freiheit ausgelotet. Hier geht es um „Normsetzung und Entscheidungsverfahren“, „Digitalisierung und vernetzte Sicherheit“, „Sicherheit und Transparenz digitaler Prozesse“ und „Technik, Macht und Herrschaft“.

Darüber hinaus vernetzt das Weizenbaum-Institut nicht nur Universitäten und Forschungseinrichtungen in der Region Berlin und Potsdam, sondern auch bundesweit die Digitalisierungsforschung. Mit dem erfolgreichen Fellowship-Programm bringt es Forschende aus der ganzen Welt zu Gastaufenthalten ins Institut an der Hardenbergstraße 32. 

Das Weizenbaum-Institut erforscht interdisziplinär und grundlagenorientiert den Wandel der Gesellschaft durch die Digitalisierung und entwickelt Gestaltungsoptionen für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Ziel ist es, die Dynamiken, Mechanismen und Implikationen der Digitalisierung besser zu verstehen. Hierzu werden am Weizenbaum-Institut die ethischen, rechtlichen, ökonomischen und politischen Aspekte des digitalen Wandels untersucht.

Eine hochrangig besetzte Evaluierungskommission hatte dem Weizenbaum-Institut Anfang 2022 eine hohe Forschungsqualität und eine stark ausgeprägte Interdisziplinarität bescheinigt und eine Weiterförderung mit dem Ziel der Institutionalisierung empfohlen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Institut über die nächsten drei Jahre mit rund 36 Mio. Euro.