Die Forschungsgruppe (vormals „Daten als Zahlungsmittel“ genannt) befasste sich mit der Verwendung von Daten in der digitalen Wirtschaft aus juristischer, psychologischer und ökonomischer Perspektive. Unser Forschungsschwerpunkt lag auf der Funktionsweise digitaler Märkte sowie auf Chancen und Risiken des Datenhandels. Hierzu zählten Fragen der Privatautonomie im Spannungsfeld von Datenschutz- und Vertragsrecht, Datenrechte sowie kognitive und emotional-motivational dynamische Prozesse, die der Preisgabe personenbezogener Daten zugrunde liegen.
Diese Forschungsgruppe hat von 2017 bis 2022 (Aufbauphase) am Weizenbaum-Institut geforscht. Im neu aufgelegten Forschungsprogramm wird die Forschung fortan in 16 Forschungsgruppen organisiert. Flankiert und unterstützt werden diese vom neuen Weizenbaum Digital Science Center.
Wir analysierten die Verwendung von Daten in der digitalen Wirtschaft aus juristischer, psychologischer und ökonomischer Perspektive. Den Schwerpunkt unserer Arbeit bildeten grundsätzliche Fragestellungen, die die Privatautonomie im Spannungsverhältnis von Datenschutz- und Vertragsrecht, die Funktionsweise digitaler Märkte mit ihren Implikationen für das Wettbewerbsrecht sowie die zivilrechtliche Einordnung des Erhebens, Teilens und Handelns mit Daten betreffen. Im Besonderen erforschten wir digitale Preisgestaltungsstrategien, sektorspezifische wie -übergreifende Datenzugangsrechte sowie Visualisierungen von Datenverarbeitungsaspekten.
Im Einzelnen befassten wir uns mit vielfältigen und aktuell bedeutsamen Querschnittsthemen wie etwa bestehenden sowie möglicherweise neu einzuführenden Rechten auf Zugang zu bestimmten Daten. Die Untersuchung erfolgte hierbei differenziert nach Konstellation der miteinander interagierenden Akteure, nach Art der in Frage stehenden Daten sowie nach sachlichem Anwendungsbereich der jeweiligen Zugangsrechte.
Weiter untersuchten wir die Implikationen der zunehmenden Digitalisierung für die Preisgestaltung von Unternehmen. Aus rechtsökonomischer Perspektive werden bestehende und in Entwicklung befindliche Modelle digitaler Preisgestaltung einer kritischen Analyse unterzogen. Ziel hierbei war – gerade auch mit Blick auf den Schutz der Verbraucher:innen – verschiedene Regulierungsoptionen zu evaluieren.
Gegenstand unserer psychologischen Forschung waren insbesondere diejenigen kognitiven und emotional-motivational dynamischen Prozesse, die der oftmals umfassenden Preisgabe personenbezogener Daten durch Nutzer:innen digitaler Dienste zugrunde liegen sowie die daraus resultierenden individuellen und gesamtgesellschaftlichen Konsequenzen. Konkret untersuchten wir, inwiefern die mit der Preisgabe personenbezogener Daten verbundenen Risiken im Rahmen der Visualisierung von Datenverarbeitungsaspekten methodisch berücksichtigt werden können, um so die Motivation, Aufmerksamkeit und das Bewusstsein der Nutzer:innen zu erhöhen und kognitiven Verzerrungen entgegenzuwirken.
Prof. Dr. Axel Metzger, LL.M. (Harvard), Assoziierter Principal Investigator, Gründungsdirektor
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