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Weizenbaum Report 2024: Deutliche Unterschiede in der Bewertung künstlicher Intelligenz

Unsere diesjährige Studie zu Mediennutzung und politischer Partizipation zeigt: Jüngere Menschen nutzen KI häufiger als ältere – und bewerten sie positiver. Auch bei der Internetnutzung gibt es signifikante Unterschiede.

Der immense Erfolg von ChatGPT hat eine intensive Diskussion über die Möglichkeiten und Risiken von Künstlicher Intelligenz angestoßen. Nun, da ein Großteil der Bevölkerung erste Erfahrungen mit dieser Technologie sammeln konnte, liefert der diesjährige Weizenbaum Report erste Einsichten und Ergebnisse. Seit 2019 führt das Weizenbaum Panel jährlich eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zur politischen Partizipation und Digitalisierung durch. Im Herbst 2023 fand diese Befragung zum fünften Mal statt, dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Einstellungen und Erwartungen gegenüber Künstlicher Intelligenz in den Bereichen Bildung, Arbeit und Freizeit gelegt. Dabei zeigten sich deutlich die Folgen der gesellschaftlichen Debatte.

Demnach wird künstliche Intelligenz vor allem von jüngeren Menschen und in der Freizeit genutzt. Diejenigen, die KI nutzen, schätzen ihre Potenziale auch deutlich positiver ein. Bemerkenswert ist der Stimmungsumschwung bei Menschen mit geringerem und mittlerem Einkommen sowie älteren Bevölkerungsgruppen: Sie bewerten KI deutlich skeptischer als noch ein Jahr zuvor. Jüngere Bevölkerungsgruppen (unter 35 Jahre), die auch den meisten Kontakt mit KI-Anwendungen haben, schätzen diese hingegen positiver ein als noch vor einem Jahr (von 31 % auf nun 46 %). Dabei wird KI bislang eher in der Freizeit (75 %) als in Bildung und Ausbildung (17 %) oder im Arbeitsleben (23 %) genutzt.

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Heute Abend, dem 9. April, um 18 Uhr, diskutieren wir die Ergebnisse des Reports mit den Autor:innen und Expert:innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Jetzt anmelden!

Internet zweitwichtigstes Medium – insbesondere für gutverdienende Männer mit hoher Bildung

Für die politische Information bleibt das Internet nach dem Fernsehen das zweitwichtigste Medium in Deutschland, zwei Drittel der Bürger:innen nutzen es dafür zumindest mehrmals pro Woche. Dabei zeigen sich jedoch signifikante Unterschiede: Das Internet wird noch immer stärker von Männern sowie von Menschen mit höherem Bildungsgrad und höherem Einkommen genutzt. Es gibt also nach wie vor eine „digitale Kluft“, die ein strukturelles Problem für die demokratische Willensbildung darstellt. Bei anderen Medien lassen sich solche sozialen Unterschiede kaum beobachten.

Politische Beteiligung wird digitaler

Traditionelle Formen der politischen Beteiligung wie das Unterschreiben von Petitionen, der direkte Kontakt zu Politiker:innen oder verschiedene Formen des Boykotts sind leicht rückläufig. Insbesondere die Spendenbereitschaft, die 2022 noch bei deutlich über 60 % lag, ist mit nun 54 % deutlich abgekühlt. Hier schlagen sich vermutlich wirtschaftliche Sorgen im Hinblick auf Inflation und Rezession nieder.

Digitale Formen der politischen Beteiligung (etwa liken, teilen, kommentieren von politischen Inhalten) sind hingegen weitestgehend stabil. Das soziale und bürgerschaftliche Engagement verlagert sich somit zunehmend in den digitalen Raum.

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Junge Menschen treffen häufiger auf Hate Speech und Falschnachrichten – und tun auch eher etwas dagegen

Die Wahrnehmung von Hass und Falschnachrichten im Internet bleibt auf einem hohen Niveau, wobei insbesondere jüngere Menschen sich diesen viel mehr ausgesetzt sehen – aber auch aktiver dagegen vorgehen.

Während insgesamt mehr als 40 % der Befragten angibt, im letzten Jahr Hasskommentare und Falschnachrichten gesehen zu haben, haben von den unter 35-Jährigen 66 % Falschnachrichten gesehen und 77 % Hate Speech. Jüngere melden Falschnachrichten (48 %) und Hasskommentare (62 %) aber auch häufiger an Plattformbetreiber. Bei der Einforderung von Respekt gegenüber den Verfasser:innen von Hass im Netz sowie bei Warnungen anderer vor Falschnachrichten hingegen sind alle Altersgruppen in etwa gleich engagiert.

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Im Data Explorer können ausgewählte Ergebnisse der Studie anschaulich dargestellt, nach verschiedenen Bevölkerungsgruppen differenziert und entsprechende Schaubilder heruntergeladen werden: https://panel.weizenbaum-institut.de/ergebnisse/data-explorer/