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Zur Ambivalenz von Transparenz digitaler HR-Systeme

Das Projekt untersucht die Auswirkungen der Nutzung digitaler Human-Resources-Systeme auf die Arbeit des HR, der Beschäftigten und der Betriebsräte.

Hintergrund

Die zunehmende Digitalisierung im HR-Bereich verändert maßgeblich die Arbeit der HR-Mitarbeiter:innen – diesen stehen immer mehr Daten und immer mächtigere Datenanalysetools zur Verfügung. Infolgedessen ergeben sich nicht nur neue Möglichkeiten und Aufgabenfelder (z.B. im Bereich der Weiterbildungs- und Qualifikationsplanung). Durch eine zunehmende Datafizierung entsteht auch das Potenzial, den Wertbeitrag von Personalarbeit im Unternehmen sichtbar(er) zu machen. Gleichzeitig steigt die Transparenz der Qualifikationen und Leistungen der von den HR-Mitarbeiter:innen betreuten Beschäftigten. Die Beschäftigten können einerseits von dieser Transparenz profitieren: Ihre Voraussetzungen, Anliegen und Leistungen werden unter Umständen vom Personalmanagement objektiver erfasst und effizienter behandelt. Andererseits kann die Transparenz aber auch die Kontrolle des Unternehmens über die Beschäftigten erhöhen.

Diese Ambivalenz der Transparenz digitaler HR-Systeme steht in diesem Projekt im Vordergrund. Während sich bisherige Arbeiten zum Einsatz digitaler HR-Systeme vor allem abstrakt mit den damit verbundenen Risiken und Chancen für Beschäftigte befassen, fragt dieses Forschungsprojekt nach der konkreten Anwendungspraxis in der Personalarbeit selbst. Es knüpft dabei empirisch und theoretisch an bestehende Forschungsarbeiten der Forschungsgruppe zu Effekten von Automatisierung und algorithmischer Arbeitssteuerung in Unternehmen an.

Methoden und Ziel

Im Rahmen von sieben Betriebsfallstudien untersuchen wir qualitativ vergleichend die sich verändernden Anforderungsbedingungen in der Arbeit mit neuen digitalen HR-Systemen. Hierfür führen wir leitfaden-gestützte Interviews mit HR-Expert:innen sowie betrieblichen Nutzer:innen. Dabei sind wir insbesondere an Fragen nach neuen Qualifikationen und Kompetenzen, mögliche organisationalen Veränderungen durch die Formalisierung und Standardisierung von Arbeitsprozessen sowie der Einbettung neuer HR-Systeme im Rahmen veränderter Unternehmensstrategien interessiert. Gleichzeitig spielt auch die betriebliche Mitbestimmung im Rahmen der digitalen Transformation von Unternehmen eine Rolle. So soll das Projekt einen Beitrag zum weiteren Verständnis von Veränderungen von Arbeitsprozessen im Personalmanagement, der Technikgestaltung und betrieblichen Mitbestimmung im Kontext der digitalen Transformation von Unternehmen leisten.

In Kooperation mit: IMU Institut GmbH Stuttgart, Hochschule Darmstadt

Gefördert durch: Hans-Böckler-Stiftung

Laufzeit: 2025-2027

Mitarbeiterinnen IMU Institut GmbH

  • Laura Mendler
  • Bettina Seibold