Caroline Sinders

Caroline Sinders ist eine preisgekrönte kritische Designerin, Forscherin und Künstlerin. Sie ist die Gründerin des Menschenrechts- und Designlabors Convocation Research + Design. Sie hat mit der Tate Exchange in der Tate Modern, den Vereinten Nationen, dem AI Lab von Ars Electronica, dem Information Commissioner's Office (der britischen Datenschutzbehörde), der Harvard Kennedy School und anderen zusammengearbeitet. Während ihrer Zeit am Weizenbaum-Institut wird sie mit Christian Strippel und Milagros Micheli sowie mit Expert:innen für maschinelles Lernen, Design und Arbeit zusammenarbeiten, darunter auch Datenarbeiter:innen, die untersuchen, wie sich die in Unternehmen verwendete Software auf Datenarbeiter:innen auswirkt und diese oft ausbeutet. Trotz zahlreicher Forschungsarbeiten, die sich mit den Schäden ausbeuterischer Datenarbeit befassen und trotz der Organisierung von Arbeitnehmer:innen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen, fehlen selbst in den Standardrichtlinien für gute akademische Praxis noch immer Best-Practice-Beispiele und ethische Richtlinien für die Arbeit mit Datenarbeiter:innen. Die Fähigkeit, ethischere Praktiken einzuführen, hängt oft von den Besonderheiten der einzelnen Situationen ab: Wer schreibt die Budgets, wer setzt die Forschungsprioritäten und wer setzt die Dinge um. Insbesondere für akademische Auftraggeber gibt es keine Anleitung, wie man Datenarbeit verantwortungsvoll und ethisch korrekt auslagert.

In unserem Projekt wollen wir untersuchen, wie gerechte Arbeitssysteme und -umgebungen für Datenarbeiter:innen geschaffen werden können, die die Erfahrungen und das Fachwissen der Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt stellen. Außerdem wollen wir diese Erkenntnisse nutzen, um ethische Richtlinien für Wissenschaftler:innen zu entwickeln, die Datenarbeit verantwortungsvoll auslagern wollen. Unser interdisziplinäres Projekt bringt zwei Forschungsgruppen des Weizenbaum-Instituts, Daten- und Designexpert:innen, Expert:innen für maschinelles Lernen von DAIR und Datenarbeiter:innen selbst zusammen. Dieses Projekt wird ethische und professionelle Standards in der Wissenschaft und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Datenarbeit erforschen und partizipatives Design als Mittel einsetzen, um beide Ziele demokratisch und nachhaltig zu erreichen.