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Die Regulierung Künstlicher Intelligenz - Neuer Rechtsrahmen für Algorithmische Entscheidungssysteme?

In ihrem Thesenpapier geben die Weizenbaum-Wissenschaftler Ferdinand Müller und Martin Schüßler zusammen mit Elsa Kirchner vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Empfehlungen für eine neue europäische Regulierung von Künstlicher Intelligenz ab.

Von der Kreditwürdigkeitsprüfung durch die SCHUFA bis hin zur Vorauswahl von Bewerbungsschreiben im Personalmanagement: In vielen Lebensbereichen werden mittlerweile Algorithmische Entscheidungssysteme (AES) eingesetzt. Doch richtig bewusst nehmen dies nur die Wenigsten zur Kenntnis. Ferdinand Müller, Martin Schüßler und Elsa Kirchner geben in ihrem Thesenpapier „Die Regulierung Künstlicher Intelligenz - Neuer Rechtsrahmen für Algorithmische Entscheidungssysteme?“ Empfehlungen für eine neue, dringend nötige europäische Regulierung ab.

Soziale Netzwerke, Online-Shopping, Nachrichtenkonsum. Eine Besonderheit, die AES-Systeme unabhängig ihres Einsatzgebiets gemein haben, ist ihre Fähigkeit auch äußerst große Datenmengen in relativ kurzer Zeit zu bearbeiten. Doch was machen Technologien der Künstlichen Intelligenz in ihrem Wesenskern aus? Was ist ihr spezielles Risiko? Wie könnte eine neue Regulierung aussehen? Diese Fragen beleuchten die drei Wissenschaftler:innen in ihrem gemeinsamen Paper.

Die Autor:innen stellen fünf Thesen für eine Regulierung aus, die bei der Suche und Auswahl eines neuen Rechtsrahmens bedacht werden müssen. Dadurch, dass AES-Systeme in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens zum Einsatz kommen und sie auch von Regierungen genutzt werden, könnten sich Menschen künftig gezwungen sehen, mit ihnen zu interagieren, so die Forscher:innen. Dies ziehe die Notwenigkeit einer Anpassung der aktuellen europäischen Gesetzeslage mit sich. Weitere Punkte, auf die die Autor:innen eingehen, sind die Definition und Abgrenzung der Technologie, das Entstehen neuer Risiken und der Ausgleich zwischen Sicherheit und Innovation.
 

Die Weizenbaum Series ist eine 2019 lancierte Schriftenreihe des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft. Als Open Access-Format bietet sie den Wissenschaftler:innen des Instituts die Möglichkeit, empirische und theoretische Beiträge zu ihrer Forschung einer breiteren Öffentlichkeit kostenlos zugänglich zu machen. Die Reihe ist offen für unterschiedliche Publikationsformate wie Monografien, Technical Reports, Preprints, Arbeitspapiere und viele mehr.