de / en

Automatisierung, Digitalisierung und Wandel der Beschäftigungsstrukturen in der Automobilindustrie

Wie wirkt sich Automatisierung auf Beschäftigungsstrukturen aus? Welche Automatisierungsansätze können wir in der Automobilindustrie beobachten? Weizenbaum-Direktor Martin Krzywdzinski (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung - WZB) vergleicht in einer Studie die Entwicklungen in Deutschland, den USA und Japan.

In der gegenwärtigen öffentlichen Diskussion dominiert die Wahrnehmung, dass wir in einer Zeit rasanter Automatisierung und eines stark zunehmenden Robotereinsatzes leben. In seiner Studie stellt Martin Krzywdzinski diese Wahrnehmung in Frage und untersucht, wie sich die Automatisierungsansätze in der deutschen, US-amerikanischen und japanischen Automobilindustrie seit den 1990er Jahren entwickelt haben. Daran schließt die Frage an, wie sich Beschäftigung und Beschäftigungsstrukturen verändert haben.

Die Studie zeigt, dass sich Automatisierungsniveaus in der Automobilindustrie nur langsam verändern – während einige Produktionsprozesse seit den 1990er Jahren hoch automatisiert sind, bleiben andere von manueller Arbeit geprägt. Dementsprechend erweisen sich die Produktionsbeschäftigung und auch insbesondere die manuelle Montagearbeit als erstaunlich stabil. Ein wichtiger Trend war und ist die Implementierung digitaler Instrumente in Bereichen der Produktentwicklung, Planung, Produktionssteuerung und anderen, was allerdings nicht mit einem Durchbruch im Hinblick auf Automatisierung verbunden ist. Allerdings zeigt die Studie deutliche Unterschiede in den Entwicklungen in Deutschland, Japan und den USA, die mit Unternehmensstrategien, aber auch institutionellen Bedingungen zusammenhängen.

Die Studie ist in der Weizenbaum Series erschienen und sowohl auf SSOAR als auch auf der Publikationsseite des Weizenbaum-Instituts verfügbar.

Die Weizenbaum Series ist eine 2019 lancierte Schriftenreihe des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft. Als Open Access-Format bietet sie den Wissenschaftler:innen des Instituts die Möglichkeit, empirische und theoretische Beiträge zu ihrer Forschung einer breiteren Öffentlichkeit kostenlos zugänglich zu machen. Die Reihe ist offen für unterschiedliche Publikationsformate wie Monografien, Technical Reports, Preprints, Arbeitspapiere und viele mehr.