de / en

Kritische Maker-Kultur

Makerspaces und Labs eröffnen neue Wege zur Stärkung der sozialen Selbstbestimmung. Bürger:innen können sich in diesen Räumen an der Entwicklung und Herstellung von Artefakten beteiligen. Charakteristisch für sie ist, dass Projekte aufgrund der Demokratisierung der Technologie und der globalen Vernetzung dezentral durchgeführt werden. Auf diese Weise können neue Formen der Kooperation ausprobiert werden. Doch unter welchen Bedingungen kann die Maker-Kultur partizipative Potenziale entfalten und für wen? Wie werden durch offene Laborstrukturen Diversität und Inklusion gefördert?

Diese Forschungsgruppe hat von 2017 bis 2022 (Aufbauphase) am Weizenbaum-Institut geforscht. Im neu aufgelegten Forschungsprogramm wird die Forschung fortan in 16 Forschungsgruppen organisiert. Flankiert und unterstützt werden diese vom neuen Weizenbaum Digital Science Center.

Maker-Bewegung

Mit dem Begriff der „Maker-Bewegung“ werden Netzwerke von Produzenten beschrieben, die dezentral durch digitale Produktionsmöglichkeiten wie Open-Source Code und Rapid Prototyping neue Artefakte entwickeln und schaffen. Ort des Produzierens sind in vielen Fällen sogenannte Labs, die in ein offenes Ökosystem der Akteure und Ressourcen eingebettet sind.  

Offene Laborstrukturen

Eine zentrale Frage in diesem Kontext ist, ob offene Laborstrukturen in ihren unterschiedlichen Formen – als FabLabs, Makerspaces, Think/Do-Tanks o. Ä. – den Zugang zu Technologien und eigenen Produktionsmöglichkeiten für breitere Bevölkerungsschichten ermöglichen. Die Forschungsgruppe legte dabei einen Fokus auf drei verschiedene Bereiche: Gender, Nachhaltigkeit und internationale Entwicklung und untersuchte, wie das Versprechen einer „Demokratisierung der Technologien“ eingelöst werden könnte, um mehr Zugangsgerechtigkeit zu schaffen.

Diese Fragen wurden empirisch untersucht und in einen internationalen Vergleich gestellt, um übergreifende Tendenzen und Herausforderungen zu lokalisieren. Darüber hinaus wurde durch die explorative Methode des „Critical Making“ mit eigenen Design Experimenten, Interventionen und Entwürfen der Forschungsgegenstand kritisch reflektiert und ein Beitrag zum Diskurs formuliert, z. B. in Form von Prototypen sowie durch Performances und Ausstellungen.

EHEMALIGE MITGLIEDER DER FORSCHUNGSGRUPPE

Prof. Dr. Gesche Joost, Principal Investigator
Prof. Dr. Michelle Christensen, Forschungsgruppenleiterin
Prof. Dr. Florian Conradi, Forschungsgruppenleiter

  • Lisa Hofmann
  • Marie Munz
  • Rashid Owoyele
  • Ben Siegler
  • Berkay Soykan
  • Hannah Tatjes
  • Pablo Torres