Professor Lauren Scholz

Lauren Scholz ist Professorin an der Florida State University (FSU), Tallahassee. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf Vertragsrecht und Privatsphäre. So erforscht sie, wie das Privatrecht die menschliche Entfaltung in liberalen Gesellschaften fördern - oder hemmen - kann. In ihrem jüngsten Artikel "Fiduciary Boilerplate" hat sie beispielsweise argumentiert, dass viele Verbraucherbeziehungen im Informationszeitalter Vertrauensbeziehungen sind, was bedeutet, dass Unternehmen den Verbraucher:innen eine Loyalitätspflicht schulden, die nicht vertraglich abgelehnt werden kann. Das würde zumindest Grenzen für die Nutzung von Daten zum direkten Nachteil der Verbraucher:innen darstellen. Dies schränkt eine exzessive einseitige Übertragung von Macht und Befugnissen an die Industrie ein, die nicht durch staatliche Autorität sanktioniert ist.

In ihrem aktuellen Projekt untersucht Lauren Scholz die Rolle von privaten Klagerechten im Datenschutzrecht. Private Klagerechte bekräftigen den Status von Individuen und Gruppen als Träger von Rechten und bringen Informationen über die Privatsphäre in die öffentliche Wahrnehmung. Unabhängig davon, wie die Fälle gelöst werden, ist dies sowohl für die soziale Ordnung als auch für eine mögliche Gesetzgebung nützlich. Ein ständiges Problem im Informationszeitalter ist der Mangel an öffentlichen Informationen, der es den Unternehmen erlaubt, einfach zu behaupten, dass die beste Art der Regulierung darin besteht, die Kosten für sie zu senken, die Quelle der Innovation. Dieses Problem wirft ein Licht auf die besondere Rolle des zivilrechtlichen Regresses bei der Regulierung des Machbaren.

Am Weizenbaum-Institut geht es ihr darum, mehr über die aktuellen europäischen Ansätze im Verbrauchervertragsrecht zu erfahren, insbesondere im Hinblick auf Datennutzung und Datenschutz.

Bevor sie zur FSU kam, war sie Stipendiatin an der Harvard Law School und der Yale Law School. In Harvard hat sie Jura studiert und in Yale ihr Grundstudium absolviert.