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Dr. phil Hannah Fitsch

Ehemalige Research Fellow, Open Fellowship

Hannah Fitsch ist feministische Wissenschafts- und Techniksoziologin mit Schwerpunkt auf Neurowissenschaften, (Technik-)Museen, Bildwissen/Bildpraktiken, Ästhetik und feministischer Theorie.

Zwischen 2018 bis 2021 war sie als Post-Doc im Berliner Verbundprogramm DiGiTal – Gestaltung und Transformation tätig. Ein Ergebnis des im Verbundprojekt und des ZIFG, TU Berlin durchgeführten Forschungsprojekts ist die Monografie „Die Schönheit des Denkens. Mathematisierung der Wahrnehmung am Beispiel der Computational Neurosciences“ (2022, transcript, open access). Ihre Arbeit befindet sich an der Schnittstelle zwischen Techniksoziologie, kritischer Neurowissenschaft und feministischer Science and Technology Studies.

Der Schwerpunkt des aktuellen Forschungsprojekts liegt auf der Untersuchung künstlicher neuronaler Netzwerke, deren informatische Prozessierung auf kybernetischen Konzepten beruht und durch Algorithmen bereitgestellt wird. Die Modelle dieser „feed-forward“ Algorithmen, auch als künstliche neuronale Netzwerke bekannt, haben nicht nur direkten Einfluss auf den gesamten Bereich der Digitalisierung, in denen KI zum Einsatz kommt, sondern auch auf die Modellierung biologischer neuronaler Netzwerke des menschlichen Nervensystems, deren Funktionsweise fälschlicherweise gerne als Grundlage künstlicher neuronaler Netze dargestellt wird.

Darüber hinaus nehmen künstliche neuronale Netzwerke auch im Bereich der Erkenntnisproduktion einen immer wichtigeren Stellenwert ein, unter anderem in den Neurowissenschaften, in denen sie direkten Einfluss auf das Konzept des „freien Willens“ nehmen. Die in die Algorithmen eingelagerten erkenntnistheoretisch wirkmächtigen Prämissen stehen, so die These, in der Tradition einer Operationalisierung von Entscheidungsfindungen sowie einer Mathematisierung des Blicks und der Wahrnehmung. Im Rahmen des Buches knüpft Fitsch in der Analyse und Kritik an neuronalen Netzwerk-Modellen an Joseph Weizenbaums Kritik der Instrumentellen Vernunft (1978) an.

 

Positionen am Weizenbaum Institut

Research Fellow

Forschungsfelder

Instrumentelle Vernunft; Mensch/Maschine; K.I.; künstliche und biologische neuronale Netzwerke; Erkenntnistheorie

Kontakt
Email
hannah.fitsch@tu-berlin.de
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