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Wer entscheidet, was auf Plattformen im Internet veröffentlicht wird?

Dieser und weiteren Fragen gehen die Autor:innen des Open-access Sammelbandes mit dem Titel „Entscheidungsträger im Internet – Private Entscheidungsstrukturen und Plattformregulierung“ nach, der kürzlich erschienen ist.

Entscheidungen prägen unser Handeln. Besonders in den modernen Online-Umgebungen werden unsere Möglichkeiten, uns einzubringen und zu beteiligen jedoch stark durch die Entscheidungen anderer beeinflusst. Was darf auf sozialen Plattformen veröffentlicht werden? Wer darf auf die Dienste von Online-Zahlungsdienstleistern zugreifen? Wer entscheidet, ob Kommentare, Videos oder Bilder gelöscht werden? Aufgrund der Bereitstellung und zunehmenden Automatisierung wichtiger Teile der Infrastruktur unseres digitalen Alltags, sind wir von menschlichen und maschinellen Entscheidungssystemen Dritter beeinflusst.

Vor diesem Hintergrund führte die Forschungsgruppe „Verlagerung in der Normsetzung“ am Weizenbaum-Institut im März 2022 eine Tagung mit dem Titel „Verdikte, Verfahren, Verlagerungen: Institutionalisierung, Legitimität und Konsequenzen privater Entscheidungsstrukturen“ durch. Ziel der interdisziplinären Tagung war es, die Entstehungsgeschichten, Strukturen und Funktionsweisen von privaten Urteils- und Entscheidungsstrukturen zu messen, zu eruieren und deren regulative Grundlagen zu erörtern. Es diskutierten Forschende aus der Soziologie, der Rechts-, Kognitions-, Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie aus dem Bereich der Philosophie. Durch unterschiedliche Blickwinkel auf die übergeordneten Fragen nach der Legitimität und den Konsequenzen privatisierter Entscheidungsstrukturen entstand ein produktiver und gewinnbringender Diskurs. Die in diesem Sammelband vereinten Beiträge bilden diese Heterogenität ab und ermöglichen den Lesenden einen vergleichenden Blick.

Der vollständige Band ist öffentlich zugänglich und kann hier heruntergeladen werden.