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Weizenbaum Conference 2021: Videos zu Podiumsdiskussion und Keynote-Vorträgen

Am 17. und 18. Juni fand die 3. Weizenbaum Conference zum Thema „Democracy in Flux – Order, Dynamics and Voices in Digital Public Spheres“ als hybride Veranstaltung statt. Die Podiumsdiskussion sowie die drei Keynote-Vorträge stehen nun auch als Video zur Verfügung.

Podiumsdiskussion: Zwischen Elfenbeinturm und Talkshow: Wie definiert sich akademische Relevanz

Prof. Dr. Jeanette Hofmann moderierte am Abend des ersten Veranstaltungstags ein Podiumsgespräch zum Thema „Zwischen Elfenbeinturm und Talkshow: Wie definiert sich akademische Relevanz?“. Gäste waren die Physikerin Dr. Viola Priesemann, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, der Soziologe Prof. Dr. Heinz Bude, Universität Kassel, die Philosophin Prof. Dr. Judith Simon, Universität Hamburg, und der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Uwe Hasebrink, Hans-Bredow-Institut. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, wie sich Exzellenz in der Wissenschaft und gesellschaftliche Relevanz ausbalancieren lassen: Wie verstehen die Forschenden ihre öffentliche Rolle und verändern sich die Anforderungen der Gesellschaft an sie?

 

 

Helen Margetts | Tiny Acts of Digital Democracy: the Good, the Bad and the Ugly 

Im ersten Keynote-Vortrag der Konferenz erläuterte Prof. Helen Margetts (Oxford Internet Institute), wie soziale Medien „winzige Handlungen“ der politischen Beteiligung ermöglichten. Diese Handlungen, die nur wenig Zeit, Mühe oder Geld erforderten, hätten das Potenzial, zu sozialen Bewegungen anzuwachsen. Margetts zufolge sollten diese Handlungen nicht in Kategorien wie „gut“ oder „schlecht“ eingeteilt werden. Vielmehr seien Methodenwerkzeuge erforderlich, um alle Arten von „winzigen Handlungen“ zu verstehen, einschließlich der ihnen zugrundeliegenden Motive.

 

 

Matthew Hindman | Worse Than You Think: Misinformation on Facebook

Prof. Matthew Hindman (George Washington University) präsentierte im zweiten Keynote-Vortrag die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Studie zu visuellen Fehlinformationen auf Facebook. Hindman zufolge würden Fehlinformationen, die über Bilder statt über Text vermittelt werden, eine größere Überzeugungskraft ausüben und häufiger in sozialen Netzwerken geteilt. So enthielten beispielsweise 23 Prozent von 1000 zufällig ausgewählten Bild-Posts über US-Politik Elemente von Fehlinformationen.

 

 

Daniel Ziblatt | The Boomerang Effect: The Paradoxical Effect of Digital Technologies on Democracy

Prof. Daniel Ziblatt (Harvard University) anlysierte in der dritten und letzten Keynote die paradoxe Wirkung digitaler Technologien auf die Demokratie. Zwar seien durch den Aufstieg digitaler Medien die Kommunikationskanäle demokratisiert worden, gleichzeitig öffneten diese aber auch demagogischen und antidemokratischen Kräften Tür und Tor, die Demokratie zu bedrohen.