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NEU: Die Weizenbaum Library

Die Weizenbaum Library ist eine digitale Bibliothek für den Forschungsoutput des Weizenbaum-Instituts. Es handelt sich um ein offenes Repositorium, was bedeutet, dass alle wissenschaftlichen Artikel und Forschungsdaten frei zugänglich sind. Wir haben dazu mit Dietmar Kammerer, unserem Referenten für Forschungsdaten, gesprochen.

 

Was finde ich in der Weizenbaum Library?

Die Weizenbaum Library stellt den offenen Forschungsoutput des Weizenbaum-Instituts zur Verfügung: Das sind zum einen wissenschaftliche Artikel, wie Journalbeiträge, Konferenzpapiere oder Beiträge zu Sammelbänden sowie Forschungsdaten. Bedingung ist, dass diese unter einer offenen Lizenz zur Verfügung gestellt werden können. Zum anderen finden sich dort die Weizenbaum Publikationen, also das Weizenbaum Journal, die Weizenbaum Series, die Proceedings der Weizenbaum Conferences und anderes mehr.

Finde ich dort den gesamten Forschungsoutput des Weizenbaum-Instituts?

Leider nein – wir können aus rechtlichen Gründen nicht alle Publikationen aufnehmen. Viele Verlage machen wissenschaftliche Ergebnisse immer noch nur denen zugänglich, die dafür bezahlen können. Das Weizenbaum-Institut hat sich jedoch zu »Open Science« verpflichtet und bestärkt seine Forscher:innen darin, ihre Ergebnisse nach Möglichkeit offen zugänglich zu machen.

Für wen ist die Weizenbaum Library interessant?

Interessant ist die Weizenbaum Library für alle, die einen unkomplizierten Zugriff auf aktuelle, qualitätsgeprüfte und nachnutzbare Publikationen aus dem Bereich der Digitalisierungsforschung brauchen. Das Besondere ist die interdisziplinäre Ausrichtung. Das kennzeichnet das Weizenbaum-Institut ebenso wie die Weizenbaum Library.

Ihr richtet euch an die Forschung. An wen noch?

Neben der Forschung ist auch der Transfer von Forschungsergebnissen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein wichtiges Ziel für uns. Daher findet man in der Weizenbaum Library beispielsweise auch die Weizenbaum Policy Papers, die politischen Stellungnahmen des Weizenbaum-Instituts zu Gesetzesvorhaben. „Für alle“ heißt also wirklich „für alle“, Wissenschaft und interessierte Öffentlichkeit.

Was hast Du bei dem Projekt gelernt?

Spannend ist vor allem, wie dynamisch das Feld der wissenschaftlichen Informationsversorgung ist. Bibliotheken gibt es seit Jahrhunderten, Repositorien sind sozusagen ihre digitalen Enkelkinder. Damit ist die Herausforderung umrissen: Der Spagat zwischen Langfristigkeit, Beständigkeit, Verlässlichkeit einerseits und der Notwendigkeit, mit der Digitalisierung, die ja auch die Wissenschaft selbst massiv verändert, Schritt zu halten. 

Ein Beispiel: Die meisten Repositorien verlassen sich auf PDFs, weil dieses Format einen Kompromiss darstellt zwischen der gedruckten „Gutenberg-Galaxie“ und der digitalen „Turing-Galaxie“. Was aber, wenn wissenschaftliche Forschung in Form einer Videoaufzeichnung daherkommt? Dann stellen sich neue Herausforderungen.

Weil das alles Fragen sind, die die Organisation von Wissen betreffen – einem der Schwerpunkte am Weizenbaum-Institut – wird die Library begleitet durch die Forschungsgruppe „Digitalisierung und Öffnung der Wissenschaft“. Das ist neben der Interdisziplinarität, die zweite Besonderheit der Weizenbaum Library: Es ist ein Ort, an dem man Forschung findet und an dem sie stattfindet.

Wie geht es weiter? Was dürfen wir erwarten?

Die Weizenbaum Library wird sich weiter für den Forschungsoutput des Weizenbaum-Instituts öffnen. Zum einen, wie schon angedeutet, für wissenschaftliche Publikationsformate neben Artikeln und Forschungsdaten. Bereits aufgenommen sind zum Beispiel die „Literature Digests“ des Weizenbaum Panels, Zusammenstellungen des aktuellen Forschungsstandes zu Fragen nach der politischen Partizipation in Zeiten der Digitalisierung. Geplant ist auch, nicht nur Texte, sondern zum Beispiel auch Video- und Audioaufzeichnungen von Vorträgen in den Bestand aufzunehmen.

Zum anderen wird sich die Weizenbaum Library dem Feld der interdisziplinären Digitalisierungsforschung insgesamt öffnen, also auch Forschungsoutput jenseits der eigenen Institution. Aber das möchten wir in Ruhe angehen. Aktuell arbeiten wir vor allem daran, dass die Weizenbaum Library ihren Nutzer:innen das gibt, was sie erwarten. Und hoffentlich auch einiges, das sie nicht erwartet hatten!

Vielen Dank für das Gespräch!

Erfahren Sie mehr über die Weizenbaum Library