de / en

Design als Haltung: Handlungsfelder jenseits des Kommerziellen

In ihrem neuen Buch fordern Ulrike Brückner und Bianca Herlo dazu auf, Design als Werkzeug zur Mitgestaltung einer lebenswerten Umwelt und Gesellschaft zu begreifen. Anhand vielfältiger Beispiele zeigen sie, dass Gestaltung mehr sein kann als eine kommerzielle Dienstleistung.

Design war lange Zeit darauf ausgerichtet, Konsum und Wachstum zu fördern. Diese Ausrichtung wurzelt im Geist des Wirtschaftswundersund erreichte in Zeiten neoliberaler Deregulierung und boomender Aktienmärkte ihren Höhepunkt. Die negativen Konsequenzen sind Umweltzerstörung, gesellschaftliche Spaltung und ein Erstarken extremer politischer Strömungen.

Für die Designforscherinnen Bianca Herlo und Ulrike Brückner ist es deshalb an der Zeit, neue Wege einzuschlagen – und dabei auch die Potenziale digitaler Kulturen zu nutzen. Sie plädieren für ein alternatives Designverständnis, das Prozesse statt Produkte in den Mittelpunkt rückt und sich an gemeinschaftlichen Werten orientiert. Anhand von Beispielen aus dem Social Design, künstlerischen Projekten, Protestbewegungen und kooperativen Initiativen zeigen sie, dass Design mehr ist als eine Dienstleistung für Werbung, Editorial oder Ästhetik: Es kann den ergebnisoffenen Dialog in Zeiten der Spaltung fördern, Teilhabe ermöglichen und kreative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen anstoßen.

Bianca Herlo ist Leiterin der WI-Forschungsgruppe „Design, Diversität und New Commons“ am Weizenbaum-Institut und seit September 2024 Professorin für Eco-Social Design an der Hochschule Luzern. Ihre Co-Autorin Ulrike Brückner ist Professorin für Gestaltungsgrundlagen und Konzept an der FH Dortmund. Das Buch „Design als Haltung. Handlungsfelder jenseits des Kommerziellen” ist auf der Website des Verlags erhältlich.