Please find below the program of the Weizenbaum Colloquium on 12 November 2019
Angesichts neuer moralischer Fragen, die mit der Erfindung und Nutzung neuer Technologien zu tun haben, wird gern warnend auf den Begriff der Menschenwürde zurückgegriffen. Das war z.B. der Fall, als Embryonenforschung und neue Reproduktionstechniken, auch mit Eingriff in die Genetik, möglich wurden. Wenig später, auch nach einer dadurch angestoßenen Intensivierung der philosophischen Forschung am Begriff, wurde jedoch klar, dass der Begriff der Menschenwürde in diesen Fällen gar nicht wirklich am Platz ist. Nun spielt der Begriff der Menschenwürde in Leitlinien zur Ethik des Digitalen wieder eine prominente Rolle. Zurecht? In diesem Vortrag wird ausgelotet, inwieweit sich Menschenwürde bei diesem Thema als zentrale moralische Orientierungsgröße eignet oder nicht.
In a short time span the attitude towards the role of digital tools in our democratic life has turned quite pessimistic, as we consider whether the democratic features of the Internet and digital platforms are, perhaps, endangering democracy itself, generating new forms of inequalities, surveillance and polarisation. This talk looks at the impact of digital tools on social movements and activist tactics and applies an historical approach in order to appreciate both the political and cultural shifts in the way we form our opinions and choose to mobilise. Drawing on 2 years ethnographic fieldwork within a ‘Digital First’ campaigning organisation the talk presents the initial findings and reflects on the wider impact of the digital on our political practices. Paola Pierri is a researcher working in Design Anthropology with an interest in participatory democracy and activism. She is based at the University of the Arts London where she is a Lecturer. Paola has previously collaborated with the University of Liverpool exploring the model of Citizens Assemblies as an offline/online tool for citizens’ engagement.
Private Governance und die Verlagerung der Normsetzung von den Parlamenten auf andere Institutionen im Cyperspace sind zunehmend zu beobachtende Globalisierungs-phänomene. Diese Entwicklung fordert das Recht heraus. Eine zentrale Herausforderung ist die mit „Regelungsmacht – Gesetz oder Algorithmus?“ angesprochene Verlagerung der Normsetzung vom Staat hin zu Privat. Hier setzt das Forschungsprojekt an. Es kon-zentriert sich auf einen wichtigen Ausschnitt der Verlagerungsprozesse, nämlich auf die Setzung der Cybersecurity Standards. Diese Standards haben u.a. als Wettbewerbsstrategie für Staaten und Unternehmen herausragende Bedeutung erlangt. Die EU sieht in der Standardisierung der Internetsicherheit ein wichtiges Instrument zur Verwirklichung des Binnenmarktes und zur Erhöhung des Cybersecurity. Unter dem Deckmantel der Internetsicherheit könnten solche Standards sogar einen Handelskrieg auslösen. Der Umgang mit dem Wildwuchs des Standard-Dschungels bedarf einer rechtlichen Orientierungshilfe.
Der Vortrag fokussiert drei Kernfragen: Die Rechtsnatur von technischen Standards, die Rechtswirkungen privater Regelsetzung und Legitimationsmechanismen für Regelwerke, die nicht von konventionellen Rechtsetzungsinstanzen, sondern von Technikern gesetzt werden.
The following fellows will give a presentation:
13:30-15:00 – Gameli Adzaho (research group 2)
15:00-16:30 – Stefanie Wuschitz (research group 2)
16:30-18:00 – Marie Kochsiek (research group 2)
Ort:
Weizenbaum Institute, Hardenbergstraße 32, 10623 Berlin, room A104/A105.
Dienstag, 12. November 2019
14:00
-
18:30 Uhr
Veranstaltungstyp Weizenbaum Kolloquium
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