„Das öffentlich geförderte Weizenbaum- Institut ist dem Gemeinwohl im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele verpflichtet. Wir treffen Entscheidungen in der Forschung, der Verwaltung und der IT-Infrastruktur im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.“ (Leitbild des Weizenbaum-Instituts)
Das Weizenbaum-Institut sieht sich dem Ziel der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unter Nachhaltigkeit verstehen wir das übergreifende Prinzip einer globalen und intergenerationellen Gerechtigkeit sowie die langfristige Erhaltung unserer Lebensgrundlagen in Form intakter Ökosysteme (Brundtland Bericht 1987).
Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen, vor die uns der menschengemachte Wandel unserer natürlichen Umwelt stellt, wollen und müssen wir als wissenschaftliches Forschungsinstitut unseren Teil zu gesamtgesellschaftlichen Nachhaltigkeitsbestrebungen beitragen. Dabei zielt Nachhaltigkeit nicht nur auf den Erhalt von Biodiversität oder die Begrenzung der Erderwärmung ab, sondern auch auf die Stärkung von sozialen Kompetenzen, die für die Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens notwendig sind. Wohlwissend um die in dieser Hinsicht engen Grenzen der eigenen Wirksamkeit wollen wir unser Handeln an der langfristigen Verantwortung ausrichten, die ökologische Tragfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und langfristige wirtschaftliche Funktionsfähigkeit unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens zu sichern. Daher wollen wir die in unserer Macht stehenden Möglichkeiten und Freiheitsgrade nutzen, um das Handeln des Instituts konkret an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten und diese Ausrichtung auch organisational verbindlich festschreiben. Dies bedeutet, die relevanten Auswirkungen der Institutsarbeit zu analysieren und die Ursachen nachhaltigkeitskompatibel anzupassen bzw. anderweitig zu kompensieren. Als Forschungseinrichtung tragen wir eine unmittelbare Verantwortung für die Auswirkungen unserer Tätigkeit auf Gesellschaft, Mitarbeitende und unsere Umwelt.
Als Forschungsinstitut sehen wir uns aus zwei Gründen in besonderer Verantwortung. Obwohl wir als Ort der Forschung zu Transformations- und Gestaltungsprozessen des digitalen Wandels keine Klimaforschung betreiben, bildet das Thema Nachhaltigkeit einen wichtigen und übergreifenden Bestandteil unserer Forschungsagenda. Darüber hinaus leisten wir wertvolle und kritische Beiträge zu Themen wie sozialer Gerechtigkeit, Demokratie, offener Wissenschaft oder verantwortungsvoller digitaler Innovation. All diese Themenfelder spiegeln sich auch in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen wider. So wollen wir am Weizenbaum-Institut dem oben beschriebenen Anspruch einerseits durch die Inhalte und Schwerpunkte unserer Forschungstätigkeiten gerecht werden.
Andererseits nehmen wir die Erkenntnisse und Empfehlungen der Transformationswissenschaften – basierend auf Sozial-, Umwelt- und Klimawissenschaften – ernst. Die beschriebenen Auswirkungen auf Natur, Mensch und Gesellschaft sind katastrophal und zeigen eine existenzbedrohende globale Entwicklung. Diese Erkenntnisse sind weder Übertreibung noch „Panikmache”, sondern das Ergebnis gründlicher wissenschaftlicher Arbeit. Das würdigen wir und richten unser operatives Handeln bestmöglich an diesen Erkenntnissen aus.
Nachhaltigkeit in ihren unterschiedlichen Dimensionen beeinflusst also zum einen den Gegenstand unserer Forschung, zum anderen stellen wir uns die Frage: Wie lässt sich diese normative Orientierung konkret in unser operatives Handeln am Institut übersetzen? Dieser Frage widmet sich dieses Strategiedokument.
Um dies zu strukturieren, lassen sich sechs Handlungsfelder unterscheiden:
Wir beschreiben hier Nachhaltigkeitsvorgaben für diese sechs Felder und erklären, welche Aktivitäten bereits durchgeführt bzw. welche noch angestrebt werden. Auch wird verdeutlicht, wie Themen der nachhaltigen Entwicklung langfristig implementiert werden sollen. Die aufgeführten Aktivitäten und Ziele erfordern ein aktives Bekenntnis aller beteiligten Stakeholder zum Nachhaltigkeitsanspruch des Weizenbaum-Instituts.
Eine Implementierung dieser Strategie in der Arbeit des Weizenbaum-Institut e.V. als Forschungseinrichtung und Verbundkoordinator ist zum Beginn der Etablierungsphase des Instituts (15. September 2022) vorgesehen. Die AG Nachhaltigkeit, in der verschiedene Statusgruppen des Instituts vertreten sind, wird auch weiterhin für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie und das Monitoring ihrer Erreichung verantwortlich sein. Gemäß den Empfehlungen der Evaluierungskommission von Februar 2022 wird die Arbeit der AG über ein Mitglied des Vorstands geleitet und durch eine:n zu benennende:n Beauftragte:n für Nachhaltigkeitsfragen (sowie bei Bedarf durch Referent:innen und Sachbearbeiter:innen aus Bereichen wie Beschaffung) koordiniert.
Grundlage unserer Handlungen ist die sorgfältige Analyse der vorherrschenden Situation am Weizenbaum-Institut, um relevante Optimierungspotenziale erkennen zu können und nur scheinbar wirkungsvolle Aktivitäten zu unterlassen. Zu diesem Zwecke werden in gewissen Abständen eigene Anstrengungen unternommen oder auch externe Firmen beauftragt, um detaillierte Analysen bezüglich der Nachhaltigkeitsauswirkungen des Instituts zu erarbeiten. Dazu gehört unter anderem eine Hot-Spot- & Tiefenanalyse der direkten und indirekten CO2-Emissionen des Instituts. Erst basierend auf diesen Erkenntnissen kann sinnvoll eine kontinuierliche Nachhaltigkeitsanpassung vorgenommen werden, wobei auch hier externe Expertise zur methodisch-systematischen Strategieweiterentwicklung herangezogen werden kann.
Das zu etablierende Nachhaltigkeitsmanagement des Weizenbaum-Instituts sorgt für eine kontinuierliche Umsetzung, Evaluation, Neuanpassung und Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie. Dies bedeutet, dass konkrete Vorgaben und Empfehlungen in dieser Strategie angepasst und/oder gestrichen werden können, etwa wenn neue Einsparpotenziale gefunden oder weniger zielführende Maßnahmen als solche identifiziert werden. Darüber hinaus werden niedrigschwellig Partizipationsmöglichkeiten für alle Mitglieder des Instituts bereitgestellt, um sie einerseits inklusiv in den Prozess einzubinden und ihre Ideen zu hören, aber auch andererseits, um die nötige Legitimität für eventuell anstehende Veränderungsprozesse innerhalb des Instituts aufrecht zu erhalten.
Im Sinne einer nachhaltigen Forschungspraxis verfolgt das Weizenbaum-Institut u. a. die Prinzipien Open Science, Open Data und Open Source. Im ersten Verbundantrag des Instituts heißt es dazu:
„Das Prinzip offener Netzwerkstrukturen fungiert damit als Leitlinie für die Forschungs-, Lehr- und Transferformate am Weizenbaum-Institut. Besondere Unterstützung erhalten Open Source sowie Open Interfaces zur Infrastruktur des Instituts (z.B. Software), Open-Access-Publikationsformate im Sinne der 2016 gestarteten Open-Access-Strategie des BMBF, Open-Data-Projekte (Zugang zu, Aufbereitung von und Forschung mit offenen Daten [...]), Open Education (innovative Lehrformate und Live-Streamings, Open Educational Resources), Open Innovation (kollaborative Produkt- oder Prozessentwicklungen) und Open Science (Rezensionen aus der Gesellschaft und Feedback von Bürgerinnen und Bürgern) sowie das bereits genannte Open Lab mit innovativen Formen der Zusammenarbeit.“
Gerade in Bezug auf Software und Daten etabliert sich zudem der Begriff der „informationellen Nachhaltigkeit“, worunter der langfristige und gesellschaftsverträgliche Umgang mit IT-Systemen fällt.
Beispiel:
Freier Zugang zu Forschungsdaten ist eine der zentralen Forderungen der Open-Science-Bewegung. Wer aber Daten öffnen will, steht vor vielfältigen Herausforderungen und Fragezeichen: Was muss in Sachen Datenschutz beachtet werden? Wo kann ich meine Daten archivieren? Welchen Kontext muss ich geben, um meine Daten nachnutzbar zu machen? 2020 veranstaltete die Forschungsgruppe „Digitalisierung der Wissenschaft“ einen Workshop zum Thema „Archivierung und Sekundärnutzung qualitativer Forschungsdaten.“ Das Ergebnis: Eine Handreichung mit Tipps rund um das Teilen qualitativer Forschungsdaten.
Vor dem Hintergrund des verhältnismäßig großen Beschaffungsvolumens und der Inanspruchnahme diverser Dienstleistungen besteht viel Potenzial für eine nachhaltige Gestaltung des Alltagsbetriebs und der Bürokultur am Weizenbaum-Institut. Gleichzeitig unterliegt das Institut als öffentlich geförderte Einrichtung zahlreichen rechtlichen und finanziellen Auflagen, so dass die Spielräume für die Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten im Alltagsbetrieb und in der Bürokultur teils begrenzt sind. Die nachfolgenden Maßnahmen stellen unser Ziel dar, gegebene Spielräume im Institutsalltag und in der Beschaffung bestmöglich zu nutzen.
Beispiel:
Um eine kollaborative Arbeitsatmosphäre sowie den Austausch unter den Mitarbeitenden und Forschenden an verschiedenen Standorten anzuregen bzw. zu fördern (soziale Nachhaltigkeit), und gleichzeitig den energieintensiven Mail-Verkehr möglichst gering zu halten (ökologische Nachhaltigkeit), nutzt das Weizenbaum-Institut eine datenschutzfreundliche Open-Source-Infrastruktur als gemeinsames Chat-Tool und übergreifende Kommunikationsplattform (informationelle Nachhaltigkeit).
Unsere Wissenschaft braucht Austausch, sowohl innerhalb der akademischen Gemeinschaft als auch mit der Zivilgesellschaft und anderen Stakeholdern. Deshalb veranstalten das Weizenbaum-Institut und seine Forschungsgruppen regelmäßig Konferenzen, Round-Tables im kleinen Kreis oder Formate für die Öffentlichkeit. Wir setzen dies auf vielfältige Weise um: Sei es durch den Austausch mit Expert:innen aus der Praxis im Weizenbaum-Forum, durch den niederschwelligen Zugang zu aktueller Forschung bei der Weizenbaum-Filmnacht oder mit zahlreichen digitalen Formaten der Wissenschaftskommunikation (z. B. Podcast-Reihe „Weizenbaum im Homeoffice“). Mit einem starken Fokus auf den Transfer wissenschaftlicher Arbeit und Erkenntnisse, adressiert an möglichst diverse Öffentlichkeiten, zielen wir auf ein nachhaltiges Wirken unserer Forschung ab.
Veranstaltungen und Transfer-Aktivitäten sind aber häufig ressourcenintensiv. Begleitmaterialien, Catering, An- und Abreise von Gästen – all das muss mit- und neu gedacht werden, um dem Anspruch an ein nachhaltiges Veranstaltungsmanagement gerecht zu werden. Nicht immer lassen sich hier alle drei in der Einführung beschriebenen Dimensionen von Nachhaltigkeit gleichermaßen bedienen. Das Cateringunternehmen mit den besten Arbeitsbedingungen und ökologischsten Menüs ist womöglich auch der teuerste – und der billigste Anreiseweg ist oftmals bei weitem nicht der ökologischste. Dieses Dilemma zeigt die Begrenztheit unseres Handelns und die Notwendigkeit systemischer Änderungen.
Das Weizenbaum-Institut wird durch öffentliche Gelder finanziert. Dadurch sehen wir uns zum einen in einer Vorbildfunktion, zum anderen sind wir gerade deshalb sehr bemüht, auch ökonomisch nachhaltig zu agieren. Hier gilt es, kluge Kooperationen und Kompromisse zu finden.
Beispiel:
Für die Weizenbaum Conference 2019 wurde auf ein Veranstaltungsprogrammheft verzichtet und die webbasierte und datenschutzfreundliche Applikation LineUpr eingesetzt. Das System ermöglicht die vollständige Abbildung des Programms mit allen Hintergrundinformationen, das Versenden von Push-Nachrichten an die Teilnehmenden und das Einholen von Veranstaltungsfeedback schon während der Veranstaltung. Konkret konnte bei der Veranstaltung der Druck von etwa 400 DIN A5 Broschüren mit jeweils 32 Seiten gespart werden, sowie der Ausdruck von Feedbackbögen. Da wir uns nach der Weizenbaum Conference 2019 entschlossen haben, den Papiereinsatz bei Veranstaltungen drastisch zu reduzieren, kam die App in den folgenden Jahren wieder zum Einsatz und ist inzwischen Standard bei Weizenbaum-Veranstaltungen.
Beispiel:
Beim parlamentarischen Abend im Oktober 2019 und auf der gemeinsamen Konferenz mit dem WBGU im Dezember 2019 wurde den Teilnehmenden ausschließlich veganes Essen angeboten. Des Weiteren wird auch beim veganen und vegetarischen Essen auf Regionalität und Saisonalität der Speisen geachtet, damit Produktions- und Transportressourcen eingespart werden können.
Der Bereich IT- und Kommunikationssystem (IT / ICT) ist für den Betrieb des Weizenbaum-Instituts von zentraler Bedeutung. Im Kern können zwei nachhaltigkeitsrelevante Aspekte bei der Nutzung von IT / ICT ausgemacht werden – der materielle und der soziale Aspekt.
Ersterer umfasst die konkreten, materiellen Ressourcen der Systeme, seien sie nun direkt selbst vor Ort installiert (Kabel, Router etc.), von Mitarbeitenden verwendet (Laptops, Bildschirme etc.) oder aber in Rechenzentren gemietet bzw. betrieben (Serversysteme etc.). Unter den Ressourcenaspekt fallen jedoch nicht nur die Hardwarebestandteile der Systeme, sondern auch die Art der genutzten Energie oder die operativen Rahmenbedingungen wie etwa die konkrete Ausgestaltung der Kühlsysteme. Der zweite Aspekt bezieht sich auf die sozialen Auswirkungen und Implikationen der genutzten Systeme, also auf die sozialen Bedingungen der Herstellung (Vermeidung von Kinderarbeit, Konfliktmineralien etc.) und des Betriebes (angemessene Bezahlung der Angestellten etc.).
Beide Aspekte sind zentral für das nachhaltige Agieren des Forschungsinstituts. Trotz vorhandener Limitationen, z. B. die Abhängigkeit vom Vermieter, werden im folgenden Maßnahmen formuliert, die auf diese Aspekte abzielen:
Internationaler Austausch auf Konferenzen, Fellowships und gemeinsame Forschungsprojekte mehrerer Partnerorganisation im In- und Ausland – all das sind Qualitätsmerkmale des Weizenbaum-Instituts. Dienstreisen sind für diesen Austausch unerlässlich, wirken sich aber in unterschiedlichem Maße negativ auf die CO2-Bilanz des Instituts aus. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes (Bezugsjahr 2019) fallen bei einem Inlandsflug pro Person und Kilometer 214 Gramm CO2 an. Zum Vergleich: Eine Bahnreise verbraucht nur 29 Gramm CO2 pro Person und Kilometer – und damit nur ca. 13% eines Inlandflugs. Fernreisen fallen besonders schwer ins Gewicht: Laut Emissionsrechner der Klimaschutzorganisation atmosfair fallen bei einem / einer Passagier:in auf einem Economy-Flug von Berlin nach New York und zurück ca. 3 Tonnen CO2 an. Zur Erreichung des von der Wissenschaft geforderten Erwärmungsziels von max. 1,5° C stünden jedem Menschen jährlich aber nur ca. 1,5 Tonnen CO2-Budget zu.
Bislang wird im Vergleich verschiedener Reisemittel in erster Linie im Sinne der Wirtschaftlichkeit entschieden. Das günstigste Verkehrsmittel zeichnet sich dabei leider meist nicht durch seine Klimafreundlichkeit aus. Bahntickets sind häufig teurer als Kurzstreckenflüge, Direktflüge teurer als Flüge mit Zwischenstopp. Im Januar 2020 veröffentlichte die Bundesregierung ihr Klimaschutzprogramm 2030. Darin ist unter anderem auch eine Anpassung des Bundesreisekostengesetzes (BRKG) vorgesehen.
Bei der Wahl des Reisemittels soll künftig neben dem Kriterium der Wirtschaftlichkeit auch das der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Das bedeutet: Auch wenn eine Reise mit der Bahn mehr kostet als ein Flug, können die Kosten für die Zugreise erstattet werden. Inwieweit diese Regel derzeit auch auf Mitarbeitende des Weizenbaum-Instituts zutrifft, muss jeweils in Absprache mit dem Projektträger geklärt werden und ist auch abhängig vom zur Verfügung stehenden Projektbudget. Das Weizenbaum-Institut wirkt darauf hin, mit Projektträger und Zuwendungsgeber eine allgemeine Lösung zu finden, die den Absichten des Gesetzgebers im Klimaschutzprogramm 2030 und vergleichbaren Regularien entspricht.
Wie bereits beschrieben: Dienstreisen sind im Forschungsalltag unerlässlich. Mit den folgenden Punkten sollen deshalb Strategien aufgezeigt werden, mit denen jede:r Mitarbeitende die Planung einer bevorstehenden Dienstreise auch im Sinne der Nachhaltigkeit gestalten kann.
Beispiel:
Für die Research Retreats in Stolzenhagen (2018) und Bad Belzig (2019) wurden vom Institut gemeinsame Busanreisen angeboten, um individuelle Anfahrten mit dem PKW zu vermeiden. Ort und Reisemittel wurden so nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit gewählt, sondern boten auch schon unterwegs gute Gelegenheit zum Austausch unter Kolleg:innen.
Voraussetzung für ein glaubwürdiges Nachhaltigkeitsmanagement am Weizenbaum-Institut sind die Einhaltung der Grundprinzipien guter und verantwortungsvoller Organisationsführung (Good Governance) sowie die Förderung einer institutsübergreifenden Organisationskultur, in der die Grundsätze der Good Governance integriert sind. Fragen der nachhaltigen Governance betreffen somit nicht nur die Führungsebene am Weizenbaum-Institut, sondern spielen auf allen Ebenen und in verschiedenen Aufgabenbereichen eine übergreifende Rolle, darunter Forschung, Qualitätsmanagement, Wissens- und Innovationstransfer sowie Bereitstellung von wissenschaftlicher Expertise für wichtige gesellschaftliche Herausforderungen.
Zunächst besteht eine wesentliche Herausforderung darin, die vielfältigen Perspektiven der unterschiedlichen Stakeholdergruppen am Weizenbaum-Institut in Bezug auf Nachhaltigkeitsfragen abzustimmen, konkrete Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Ziele zu definieren und die einzusetzenden Mittel festzulegen. Es gilt, Best Practices zu identifizieren und einen eigenen Ansatz der nachhaltigen Governance für das Weizenbaum-Institut zu entwickeln.
Beispiel: Durch die Initiierung einer regelmäßig tagenden AG Nachhaltigkeit bestehend aus leitenden Wissenschaftler:innen und Promovierenden sowie Mitarbeitenden der wissenschaftsunterstützenden Bereiche und Administration ist ein übergreifendes Gremium geschaffen worden, das es verschiedenen Stakeholdern ermöglicht, sich an der (Weiter-)Entwicklung des Nachhaltigkeitsleitbilds des Weizenbaum-Instituts zu beteiligen und Impulse für seine Umsetzung zu geben.
Direktorium