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10.04.2019 -

12:00 Uhr - | Weizenbaum-Institut, Hardenbergstraße 32, 10623 Berlin

Prof. Dr. Wolfgang Coy: „Ein Gefühl vollumfänglicher Sprachlosigkeit – Buzzwords sollen uns im Neuland orientieren“

Das Querschnittsformat „Autonome Systeme und Selbstbestimmung" begrüßt im Rahmen der Vortragsreihe „Weizenbaum meets" Prof. Dr. Wolfgang Coy. In seinem Vortrag geht er näher auf Buzzwords wie Digitalisierung, Algorithmen, Big Data oder Künstliche Intelligenz ein, die im journalistischen und politischen Alltag sehr unscharf formuliert werden.

Das letzte Jahrhundert hätte als Jahrhundert der Kernphysik in die Geschichte eingehen können - oder auch als Jahrhundert der Atombomben. Oder der Weltraumfahrt und der Satelliten. Oder der Weltkriege und Völkermorde. Oder des siegreichen Sozialismus/Liberalismus/Populismus. Nachdem wir mehr und mehr in eine vollumfängliche Abhängigkeit von Smartphones, Internet, Computerspielen und social Networks geraten, gibt es neue Schlagwörter: Digitalisierung, Algorithmen, Data Science, Predictive Anaylysis Robotik, Autonomes Fahren, Künstliche Intelligenz,Big Data, maschinelles Lernen…

Diese Buzzwords haben zwei dominante Eigenschaften: Sie sind im journalistischen und politischen Alltag sehr unscharf formuliert und dienen deshalb überwiegend nicht zur Klärung eines Sachverhaltes, sondern zu seiner Verschleierung. Und sie sind komplexen wissenschaftlich-technischen Zusammenhängen entrissen, die die Nutzer nicht wirklich kennen - und deshalb weder deren Potzenzial noch deren Grenzen realistisch einschätzen können. Statt dessen werden Chancen und (meist ökonomische) Potenziale, aber auch Ängste und Risiken „in den Raum" gestellt, finanziert und als Grundlage zukunftsweisender Entscheidungen verwendet.

Prof. Dr. Wolfgang Coy, Humboldt-Universität zu Berlin (langjährig Professor für Informatik in Bildung und Gesellschaft, später im HU-Exzellenzkluster Bild-Wissen-Gestaltung, Mitgründer des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik der HU).