Wie beeinflussen digitale Zahlungsdienste die finanzielle Teilhabe in Deutschland?
27.10.2025Ein neue Studie mit Daten aus dem Weizenbaum Panel 2024 zeigt, wie Einkommen, Alter, Geschlecht und digitale Kompetenz die finanzielle Teilhabe in Deutschland prägen.
Die Digitalisierung hat unser Verhältnis zu Geld grundlegend verändert: vom klassischen Girokonto über Online-Banking und mobile Wallets bis hin zu neuen Angeboten wie „Buy Now, Pay Later“ (BNPL). Mit dieser Entwicklung verändern sich auch die Muster finanzieller Teilhabe. Weizenbaum-Forscherin Alexandra Keiner hat mit Barbara Brandl, Zsófia S. Ignácz (beide Goethe-Universität Frankfurt) und Jenny Preunkert (Universität Kassel) auf der Grundlage von Daten aus dem Weizenbaum Panel 2024 untersucht, wie der Zugang zu Zahlungsoptionen und Konsumkrediten in Deutschland verteilt ist – und welche neuen Formen von Ungleichheit dabei zu beobachten sind.
Die Ergebnisse zeigen: Während einkommensstärkere und digitalaffine Menschen häufiger digitale Bezahlmethoden nutzen, greifen ältere oder einkommensschwächere Gruppen weiterhin stärker auf Bargeld zurück. Finanzielle Teilhabe hängt also nicht mehr nur vom Einkommen ab, sondern auch von digitalen Fähigkeiten und Altersstrukturen.
Die Studie verdeutlicht, dass sich finanzielle Teilhabe im digitalen Zeitalter auf neue Weise gestaltet. Neben ökonomischen Faktoren treten digitale und soziale Dimensionen stärker in den Vordergrund. Damit eröffnet die Untersuchung wichtige Perspektiven für eine inklusive digitale Finanzpolitik – und für die Frage, wie digitale Innovationen gestaltet werden müssen, um Teilhabe statt Ausgrenzung zu fördern.