27.11.2025

16:00 Uhr - 18:00 Uhr | Weizenbaum-Institut (Flexraum), Hardenbergstraße 32, 10623 Berlin

Die neue Agency generativer KI und das Erfordernis der strategischen Interaktion mit ihr

Neue Veranstaltungsreihe der Forschungsgruppe „Reorganisation von Wissenspraktiken“ am Weizenbaum-Institut, Wintersemester 2025/26

Mit der neuen Veranstaltungsreihe „Kolloquium Reorganisation von Wissenspraktiken“ möchten wir einen Raum für wissenschaftlichen Austausch, Diskussion und Vernetzung rund um die Themen der Reorganisation von Wissenspraktiken in der digitalen Welt schaffen. Regelmäßig laden wir Expert:innen ein, die sich aus unterschiedlichen spannenden Perspektiven diesen Fragen widmen.

Die Veranstaltungsreihe richtet sich sowohl an alle Wissenschaftler:innen des Instituts als auch an externe Interessierte.
 


Teilnahme

Die jeweiligen Vorträge finden in den Räumen des Weizenbaum-Instituts (Flexraum) statt. Für die Präsenzteilnahme ist keine Anmeldung erforderlich.

Eine hybride Teilnahme über Zoom ist möglich. Senden Sie uns dafür bitte eine kurze Anfrage per E-Mail an: kolloquium.rvw[at]weizenbaum-institut.de.



Auftakt 

Prof. Dr. Ingo Schulz-Schaeffer (TU Berlin) zum Thema: Die neue Agency generativer KI und das Erfordernis der strategischen Interaktion mit ihr (DE) 

Abstract

Generative KI erfordert es, neu darüber nachzudenken, was Technik ist, wie Technik sozial konstruiert wird und wie Technik genutzt wird. Unser allgemeines Verständnis von Technik ist wesentlich durch designte Technik geprägt. Generative KI hingegen ist eine gelernte Technologie – und darüber hinaus eine Technologie, die überwiegend auf unüberwachtem Lernen basiert. Der Vortrag argumentiert, dass dies weitreichende Konsequenzen für die Aufgabenbezogenheit generativer KI-Systeme, die Interaktion der Nutzer:innen mit diesen Systemen und ihre Agency hat. Während designtes technisches Verhalten in der Regel im Hinblick auf bestimmte Aufgaben entwickelt wird, sind KI-Systeme, die auf unüberwachtem Lernen basieren, nicht in derselben Weise aufgabenbezogen. Folglich können generative KI-Systeme nicht wie designte Technik „bedient“ werden. Ihre Nutzung erfordert vielmehr eine Form strategischer Interaktion. Diese Interaktion bringt neue Akteursrollen und Rollenbeziehungen hervor. Die Agency von technischen Artefakten, die für spezifische Aufgaben entwickelt wurden, entspricht meist der Agency von Werkzeugen. Die neue Agency generativer KI-Systeme hingegen liegt in ihrer Fähigkeit, maschinell erlernte Versionen menschlichen Erfahrungswissens zu mobilisieren – und sie dadurch in gewisser Weise menschlichen Interaktionspartnern ähnlich werden zu lassen.

Im Anschluss wird Jana Heim (WI) den Vortrag kommentieren und es besteht Gelegenheit zur Diskussion und zum fachlichen Austausch.

Weitere Termine

  • 11.12.2025, 17:30-19 Uhr: Kean Birch (York University, Toronto), "Do artifacts have political economy?" (EN)
  • 22.01.2026, 16-18 Uhr: Rüdiger Graf (ZZF/HU Berlin), “Subjektivität und Verhaltensprognostik von der Prognosetafel zur Algocracy” (DE)
  • 05.02.2026, 16-18 Uhr: Ruthanne Huising (ESSEC Business School Paris), “Expertise in Assemblages” (EN)

Die Termine für das WS 2025/2026 als Download